Rugbyunion siegt gegen Hennigsdorf.
Das heiß ersehnte Derby zwischen der Rugbyunion und den Nachbarn aus Hennigsdorf fand einen überraschend deutlichen Sieger. Bei trockenem Wetter und brauchbaren Temperaturen wurde das Spiel wie geplant um 14 Uhr mit Ankick für Hennigsdorf angepfiffen. Eine schlechte Abstimmung auf Seiten der RU sorgte schon beim Ankick für den ersten Ballverlust da niemand konsequent zum Ball gegangen ist, dieser tippte und Hennigsdorf ihn für den ersten Angriff des Spiels erobern konnte. Dennoch konnte der Ball direkt im nächsten Kontakt zurück erobert werden und fortan sah man eine strukturiert angreifende Heimmannschaft, die nur durch eigene Fehler gestoppt wurde. Die Marschroute des Trainers wurde konsequent umgesetzt und es wurden zunehmend Lücken kreiert und genutzt. Leider fehlte immer wieder die letzte Konsequenz, um sich für die Arbeit zu belohnen.
Es war dann guter Verteidigungsdruck, der nach einem Gedränge für Hennigsdorf 10 Meter Raumgewinn und Gedränge für die RU auf der 22 Meter Linie von Stahl einbrachte. Dieses Gedränge in der 19. Minute, konnte mit einer einstudierten Eröffnung durch Rico Schomacker mit Pass auf Carlo Schomacker veredelt werden. Die Erhöhung aus halbrechter Position wurde sicher von Angelo Galster verwandelt. Der direkte Wiederankick konnte aber erneut nicht von der RU verarbeitet werden. Dieses mal wurden sich 2 Spieler nicht einig, wer denn nun fangen darf. Der folgende Angriff der Hennigsdorfer war aber sinnbildlich für ihre Gefährlichkeit und endete mit 15 Meter Raumverlust der Blauen. Auch in der folge konnte Hennigsdorf keine sauberen Angriffe aufziehen und wurde schnell von der roten Verteidigungswand gebremst. Die Rugbyunion dagegen konnte immer wieder durch ihre Struktur und Kreativität für gefährliche Aktionen und Raumgewinne sorgen. In dieser Phase waren es fast ausschließlich regelwidrige Aktionen der Hennigsdorfer, die diese Angriffe stoppen konnten. In der 29. Minute folgte, was folgen musste. Wieder von einem Gedränge der Rugbyunion ausgehend wurde die gleiche Variante wie beim ersten Versuch dargestellt, aber die andere Seite angegriffen. Mehrere Offloads wurden dann von Tristan Schöntag im Malfeld mit den nächsten 5 Punkten belohnt. Auch die Erhöhung, diesmal aus halblinker Position, wurde von Angelo sicher verwandelt.
Der nun folgende Ankick ließ die Emotionen in alle Richtungen ausufern. Zuerst einmal konnte die RU diesen endlich fangen und sicher behaupten. Anstatt aber aus der eigenen 22 zu kicken wurde lang angegriffen und mehrere Pässe später befand sich Hannes Bartelt auf dem Weg zum Goal, konnte aber 5 Meter vor dem Ziel noch getacklet werden. Sein schwieriger Offload konnte aber artistisch von Oliver Herrmann gefangen und zum Versuch vollendet werden. Der Jubel ob des schnellen dritten Versuches verebbte aber schnell, als klar wurde, dass sich Hannes beim Tackling unglücklich aber schwer verletzt hat. Beide Mannschaften ließen die Ersthelfer und Rettungskräfte ihre Arbeit verrichten und hielten sich warm. Es dauerte 65 Minuten, bis Angelo die Erhöhung treten konnte und das Spiel im Anschluss, beim Stand von 21 zu 0, direkt mit der 2. Halbzeit fortgeführt wurde.
Noch geschockt von dem Verlust waren die Spieler der RU in den nächsten 10 Minuten nicht so richtig bei der Sache und ließen die Hennigsdorfer ins Spiel kommen. In der 51. Minute konnte Hennigsdorf mit einigen schnellen Aktionen ihre ersten Punkte auf die Anzeige bringen. Die schwere Erhöhung von links außen verfehlte sein Ziel. Es sollte der letzte Besuch der Hennigsdorfer mit Ballbesitz in der Hälfte der Rugbyunion bleiben, denn dieser Versuch war gleichbedeutend mit einem Weckruf für die Roten, dass das Spiel noch lange nicht vorbei ist. Auch Trainer Schwarz wusste seine Männer mit den richtigen Worten wachzurütteln. Der Wiederankick konnte selbst gefangen werden und die Angriffsmaschine drückte wieder auf das Hennigsdorfer Malfeld. Ein zum Gedränge umgewandelter Straftritt bot wieder einmal die ideale Angriffsplattform und Max Langer konnte sich in der 57. Minute nach 2 Stürmerphasen zum vierten Versuch der RU durchtanken. Die recht einfache Erhöhung misslang leider.
Nun folgte die Slapstick-Einlage des Tages, als Oliver Herrmann wunderschön von Rico Schomacker durch die Lücke geschickt wurde und dieser nur noch 60 Meter Jubellauf vor sich hatte. Anstatt aber die nächsten 5 Punkte einzutüten wurde ihm von irgend einer imaginären Kraft ein Stock zwischen die Beine geworfen und er purzelte zu Boden und die Chance war dahin. Der „Dick-of-the-Day“ war gefunden.
Dennoch machte die RU weiter Druck und fand immer wieder Lücken in der Verteidigung der Gäste. Machtlose Hennigsdorfer verursachten einen Straftritt nach dem anderen. Einer von ihnen konnte in der 68. Minute nach kleiner Finte und dank eines großartigen Dummy-Laufes von Tristan, durch Carlo Schomacker im Hennigsdorfer Malfeld abgelegt werden. Denkbar knapp wurde die Erhöhung von links außen verfehlt.
Sicher in den Standards setzte man die Straftritte immer wieder zur Gasse. In der 77. Minute wurde eben jene dann vom stark arbeitenden Sturm der Rugbyunion im Kollektiv ins Malfeld geschoben und Alex Bayer konnte den verdienten Versuch erzielen. Leider misslang auch diese Erhöhung.
Angetrieben von den eben erzielten Punkten pflückte Alex den Ankick aus der Luft und konnte erneut nur regelwidrig gestoppt werden. Der anschließende Straftritt auf Risiko getreten fand nicht den Weg in die Gasse, tippte jedoch so günstig auf, dass der fangende Spieler von Alex so richtig schön weggenascht werden konnte und für den Turnover sorgte. Die nachrückenden Spieler machten das Spiel direkt schnell und zogen sich den nächsten Straftritt. Von Angelo Galster schnell ausgeführt konnte Carlo eine Scheunentor große Lücke für Max freispielen, der ungehindert zu seinem zweiten Versuch des Tages einlaufen konnte. Seiner Serie in der zweiten Halbzeit treu bleibend, vergab Angelo leider auch diese Erhöhung.
Beim Spielstand von 41 zu 5 wurde das Spiel im Anschluss beendet. Die Freude auf Seiten der RU war groß, dennoch verabschiedet man sich von den Zuschauern mit einem „1,2,3 #fürHannes“, dem wir auf diesem Wege alles Gute und eine baldige Genesung wünschen. Du fehlst uns jetzt schon.
Stimmen zum Spiel
Steffen Schwarz, Trainer: „Heute haben wir eine solide Teamleistung gezeigt, unsere Gruppenstruktur hat gut geklappt und mehr Spieler haben Verantwortung übernommen. Die Mannschaft hat es geschafft die Taktik voll umzusetzen. Bis zu der langen Verletzungspause ist unser Plan voll aufgegangen. Nach dem Wiederanpfiff haben wir einen kurzen Moment gebraucht, haben aber schnell zurückgefunden und weiter unseren Gameplan verfolgt. Wir haben jetzt drei Wochen, um uns auf das letzte Spiel gegen Potsdam vorzubereiten und weiter an unseren kleinen Fehlern und unserem System zu arbeiten.“
Rico Schomacker, Kapitän: „Wir hatten starke Standards und konnten das Spielkonzept des Trainers erfolgreich durchsetzen. Grundlage dafür ist die Disziplin der gesamten Mannschaft. Man kann an unserem Auftreten erkennen, dass eine gesunde Teamkultur entstanden ist.“
Das Team: „Geiles Spiel, geile Teamleistung. Leider mit einer unschönen und unglücklichen Szene. Alles gute Hannes #getwellsoon. „Man-of-the-Match“? Der mit dem Masterplan, Steffen Schwarz.“
Die Rugbyunion spielte in folgender Aufstellung:
1. Tim Förster
2. Tim Csehan
3. Ronny Sager
4. Eric Peschel
5. Max Langer
6. Tristan Schöntag
7. Tobias Ehrlich
8. Rico Schomacker
9. Angelo Galster
10. Hannes Bartelt
11. Oliver Herrmann
12. Carlo Schomacker
13. Theo Schmidt
14. Maximilian Hildebrandt
15. Simon Csehan
16. Jonas Hinz
17. Tim Rohbeck
18. Wolf-Dietrich Hildebrandt
19. Alex Bayer
20. Michael Galster
21. Marvin Dirks