Die Rugbyunion Hohen Neuendorf hat ihr Heimspiel gegen die Berlin Bruisers am vergangenen Sonntag mit 126:5 gewonnen. Damit haben die Hohen Neuendorfer in den letzten beiden Spielen über 200 Punkte erzielt, bewiesen eindrucksvoll, dass sie qualitativ in die zweite Bundesliga gehören und stehen auf dem ersten Tabellenplatz. Die geringe Tiefe des Kaders versieht die Aufstiegsambitionen jedoch mit einem dicken Fragezeichen. Der Vorstand muss sich nun etwas einfallen lassen, denn solche Spiele motivieren weder die Zuschauer noch die Mannschaft. Die Ausgangsposition war klar. Die Berlin Bruisers spielen aktuell in einer Gemeinschaft mit Stahl Brandenburg, leiden jedoch unter der hohen Fluktuation als Hauptstadt- und Studentenverein. Bei der RU brannte vor dem Spiel das Dauerthema Spielerzahl unter den Nägel. Am Ende fanden sich dann doch 18 Spieler, um vor ca. 140 Zuschauern zu spielen.

Inmitten einer jahrelangen gesellschaftlichen Debatte, was Begriffe wie „Tradition“ oder „Heimat“ bedeutet, zeigte die Herrenmannschaft der Rugbyunion Hohen Neuendorf gleich zu Beginn deutlich, welche Tradition die RU hat: Einen schlechten Start ins Spiel. Trotz drückender Überlegenheit gelang es der Mannschaft anfangs nicht, Zählbares zu erreichen. Erst in der 21. Minute konnte Max Langer den Bann brechen. In der Folgezeit gelang es je zweimal Tristan Schöntag und Fabian Wendt sowie einmal Rico Schomacker, das Malfeld zu erreichen. Wendt war auch als Kicker gut aufgelegt und erhöhte vier Versuche. In der 35. Minute gelang den Bruisers ihr einziger Versuch des Spiels, so dass sich beide Teams mit 38:5 in die Halbzeit begaben.

„Oh, das wird eine böse zweite Hälfte“ – tönte es aus dem mit Northface-funktionsjacken vermummten Hohen Neuendorfer Ultrablock. Die erfahrenen Schlachtengänger sollten Recht behalten. Je zweimal Schöntag und Wendt, je einmal Max Langer, Eric Peschel, Steffen Elke, Alexander Bayer und Tim Förster sorgten für einen denkbar einseitigen Spielverlauf. Stürmer Tobias Ehrlich reiste später an und nutzte die zweite Luft für ganze drei Versuche.

Nico Vasilevski, Stürmer der Bruisers, war nach dem Spiel deutlich: „Es war ein faires Spiel und die RU wirkte nicht arrogant, doch Ihr solltet aufsteigen.“ empfahl er der Heimmannschaft. Für Trainer Steffen Schwarz gilt es nun, die Motivation für das kommende Auswärtsspiel gegen den RK03 II hoch zu halten. Die Berliner werden ein ganz anderer Gegner sein und können der Mannschaft schon einmal einen Ausblick auf mögliche Platzierungsspiele geben