Die Rugbyunion Hohen Neuendorf hat ein unerwartet spannendes Heimspiel gegen den BRC III knapp mit 19:31 verloren. Damit hat die Union zwar Punkte an einen direkten Konkurrenten verloren, sich aber mit Einsatz und Kampfgeist aus der Winterpause zurückgemeldet. Auf dem Papier war BRC III der klare Favorit, die Mannschaft steht in der Tabelle ganz oben. Die Rugbyunion war zwar auf dem zweiten Platz, hatte im Hinspiel jedoch ein 7:41-Niederlage kassiert. Bei nasskaltem Wetter lieferten sich beide Mannschaften einen heftigen Schlagabtausch, Schiedsrichter Martineau musste mehrere Karten zücken. Weil der glitschige Ball weite und riskante Pässe erschwerte, arbeiteten sich die Sturmreihen beider Teams aneinander ab und kämpften um jeden Zentimeter Raum. „Heut` ging es richtig zur Sache, das hat Spaß gemacht“, freute sich der gerade aus Neuseeland zurückgekehrte Rico Schomacker nach seinem Saisondebüt in RU-Trikot.

Das Spiel selbst war geprägt vom Kampf. Der BRC III ging bereits in der siebten Spielminute mit 0:5 in Führung, doch die Union zog nach, als Fabian Wendt wenig später seinen eigenen Versuch zum 7:5 erhöhte. Nach zwanzig Minuten dann der erste Aufreger des Spiels. Ein Spieler der Berliner trat einem am Boden liegenden Hohen Neuendorfer in Gesicht, Steffen Elke mischte sich ein und der Schiedsrichter verteilte Rot an den Berliner und Gelb an Elke. Beide Teams standen nun mit nur 14 Mann auf dem Feld, das Spiel zeigte sich in der Folge sehr ausgeglichen. Erst als Wendt nach einer halben Stunde temporär ausgewechselt wurde, erspielte sich der BRC ein Übergewicht und ging mit 7:12 in Führung. Dies war auch der Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte begann hitzig. Micha Purmann ersetzte Enrico Beutner, hatte jedoch anscheinend seine Lieblingsunterhose in der Kabine vergessen. Als ihm das auffiel, handelte er sich schnell eine gelbe Karte ein, um sich in den zehn Minuten Strafzeit umzuziehen. Tröstlich für die RU war, dass der BRC in der gleichen Aktion ebenfalls Gelb sah. Dennoch legten die Berliner in der 51. Minute den nächsten Versuch und zogen auf 7:19 davon. Doch die Rugbyunion ließ sich davon nicht beeindruckend. Zuerst fanden sie durch einen Straversuch den Anschluss, anschließend war es wieder Wendt, der zu einem beeindruckenden Solo ansetzte, fast das ganze Feld überwandt und schließlich den 19:19-Ausgleich herstellte. In der nun folgenden Phase belagerten die Berliner die Hälfte der Union. Wütend griffen sie immer wieder an, doch eine geschlossene und gute Verteidigung verhinderte den Durchbruch. Einige schöne Entlastungsangriffe konnten die Hausherren vortragen, doch hier wurden ihnen ihre Handlingfehler zum Verhängnis. Der Ball fiel zu oft zu Boden oder wurde nicht kontrolliert. Je länger das Spiel lief, desto eher sah es nach einer Überraschung aus. Erst zwei Minuten vor Schluss fanden die Berliner eine Lücke. Alexander Mache konnte den Ballträger noch stoppen, nutzte dabei jedoch nicht die Arme und kassierte einen Strafversuch zum 19:26. Das brach den Kampfgeist der Hohen Neuendorfer, so dass die Berliner gleich nach Wiederanpfiff einen letzten Versuch zum 19:31 legen konnten. So konnte sich die Union leider nicht für ihren starken Einsatz belohnen. „Ich bin mit dem Spiel insgesamt zufrieden. Natürlich kann man sagen, dass am Ende mehr drin war, doch unsere Erwartungen haben wir auf jeden Fall übertroffen.“ sagte Trainer Steffen Schwarz. Am kommenden Sonntag geht es für die Hohen Neuendorfer in Berlin gegen die Grizzlies II. Wenn die Mannschaft genauso verteidigt und im Angriff noch sicherer wird, hat sie gute Chancen auf den ersten Sieg der Rückrunde.